Affenliebe

Auf die Affen ist Verlass, kaum kurz entschwunden, sind sie wieder zurück, oder vielleicht waren sie auch niemals fort, sondern nur betäubt aufgrund ein paar Gläsern hochprozentigen …

Zugegeben, das Jahr ist noch ziemlich jung, was soll da großartig an Gedanken vorhanden sein. Aber vielleicht ja gerade deshalb. Auch mit noch so guten Neujahrsvorsätzen oder “Ich-lasse-los-Techniken“ können wir das alte Jahr nicht gleich einer Rakete Richtung Himmel befördern und all das, was 2017 weniger optimal lief – ungeschehen machen.

Schön wär`s aber.

Wie geht es DIR? Bist du bereits im neuen Jahr angekommen?

Spürst du noch die einen oder anderen Nachwehen einer turbulenten, spritzigen Silvesternacht (wenn es denn eine gab), oder bist du bereits wieder voll auf Kurs? Hast deine Segel gesetzt und Fahrt aufgenommen? Fokussiert, motiviert, vollgepackt mit diversen neuen Vorsätzen?

Und wenn ja, wie viele deiner Vorsätze für 2018 wirst du tatsächlich umsetzen?

Am Abend der Silvesternacht (es war noch Zeit um mich aufzubrezeln bzw. bis zum Abendessen), lag ich bequem in meinem Hotelbett. Fast schon zu bequem, knapp vor dem Essen war ich dann so wunderbar entspannt, dass ich kurz überlegt habe, ob ich überhaupt wieder aufstehe. Meiner Verdauung hätte es keineswegs geschadet, nichts in mich hineinzuvöllern und stattdessen bis zum Feuerwerk liegenzubleiben und abzuwarten.

Es ergab sich, dass ich im Zuge einer Recherche (gibt ja immer wieder etwas im WWW zu entdecken), eine wunderbare Neujahrsmeditation entdeckte, die mich sofort ansprach. Altes Loslassen – das Neue mit Klarheit und Zuversicht beginnen

Wow, ich war sofort „gefangen“! Ich lasse gerne Ballast wie z.B. Zweifel, Ängste, Alte, nicht mehr gebrauchte Glaubenssätze oder Wut los. Was schleppen wir nicht tagtäglich, jahrein, jahraus an Müll mit uns herum?

Wie kann es verwundern, wenn Krankenstände aufgrund von Burnout zunehmen. Diese Fülle an unbearbeiteten Material –  wo hin damit? Wenn wir es nicht „bearbeiten, nicht hinsehen (wollen), setzt es sich – je nach Veranlagung – wo auch immer im Körper ab und verursacht letztendlich Leid und Schmerz.

Auf Loslassen erfolgt Klarheit und möglicherweise auch wieder Zuversicht.

So hoffe ich.

Okay, ich mache es mir also bequem, lagere meine Beine an der Wand ab (Position „Ruhender See“ – unbedingt ausprobieren! Der Rücken und die Beine freuen sich), und sofort beginne ich mich körperlich zu entspannen. Die Meditation beginnt und ich lasse mich in eine Berglandschaft mit Fluss „entführen“. Rauschendes Wasser, ich kann den Fluss inmitten zweier Berge förmlich spüren. Ich steige in den Fluss, lege mich aufs Wasser und lasse mich mit der Strömung treiben. Nichts gibt es festzuhalten, nichts zu kontrollieren. Vertrauensvoll lasse ich mich vom Wasser tragen, beginne mehr und mehr mich zu entspannen und fühle mich pudelwohl.

Am Ende der Meditation habe ich mich tatsächlich gereinigt und geklärt gefühlt! Nichts war mehr wichtig. Nichts hat mehr eine Rolle gespielt. Weder Themen die mich gerade beschäftigen, Enttäuschungen, die das alte Jahr weniger positiv beeinflussten, noch sonstiges an Sorgen, Zweifeln und Ängsten. Mein Kopf fühlte sich entleert an. Die Affen haben (endlich mal wieder) geschwiegen.

Ich sehne mich nach Leere, sehne mich nach Stille. Ich wünschte, meine Affen im Kopf würden in Frühpension gehen und sich dorthin verziehen „wo der Pfeffer wächst“.

Das Abendessen war somit ganz entspannt, ich war selig. Mein Liebster hat mich gefragt, was ich eingenommen habe umso „drauf“ zu sein. Ich musste schmunzeln, ohne ein Tröpfchen Alkohol war ich auf einer Welle des Friedens, der Leichtigkeit und Liebe.

Auf diesen Trip wäre ich gerne öfters.😊

Wieder einmal ist mir bewusstgeworden, wie großartig es sich anfühlt, wenn wir es schaffen, gegebenes so anzunehmen wie es ist.

Ob es uns gefällt oder nicht.

Punkt.

Die Welt ist wie sie ist.

Die Menschen sind wie sie sind.

Wir können nicht die Welt und auch nicht die Menschen (ver)ändern, aber wir können uns (ver)ändern. Unsere Einstellung, unsere Sichtweise. Möglicherweise unser(e) Ziel(e) neu ausrichten?

Wenn du ein glückliches Leben haben möchtest, dann knüpfe es an ein Ziel, nicht an Menschen oder Dinge (Albert Einstein).

Wovon machst du dein Glück, dein Wohlbefinden abhängig?

Kurz nach Mitternacht gab`s ein wunderschönes Feuerwerk. Ich driftete in ein wunderbares Gefühl der Zeitvergessenheit ab. Eine traumhafte Komposition wurde meinerseits von zahlreichen Achs und Ohs begleitet, ich staunte und strahlte wie ein herausgeputzter Kronleuchter.

Ich habe nicht eine Minute daran gedacht, mir Vorsätze für 2018 zu nehmen.

Und das ist gut.

Wäre es wichtig gewesen, hätte ich daran gedacht.

Ich weiß sowieso, was zu tun ist.

Manches löst sich nicht von einem zum anderen Jahr.

Manches klebt an mir Kaugummi.

Die Affen werden solange keine Ruhe geben, solange ich sie nur verscheuche, ihnen aber kein Gehör verschaffe

Let`s go 2018! Im READY!

Alles Liebe & Namaste,
Astrid

Die Zeit verwandelt uns nicht, sie entfaltet uns nur (Oscar Wilde).